Nun ist es also soweit: Apple hat die neuen MacBook Pros mit den neuen M2 Pro und M2 Max Chips vorgestellt. Wie wir uns alle denken konnte, bringen diese Chips ordentlich power auf die Waage und setzen in Sachen Performance ganz neue Maßstäbe, zumindest wenn wir in die Notebook Sparte schauen. Von einem Apple M1 Chip verwöhnt lässt mich die Vorstellung der neuen M2-Reihe jedoch kalt und warum das so ist und weshalb auch du nicht upgraden solltest wenn du einen Mac mit M1 Chip verwendest, erfährst du in diesem Beitrag.

M1 – Ein echtes Powerhouse

Ich erinnere mich gut an die Vorstellung des M1 Chips und die Reaktion im Netz darauf. Die Performance und Effizienz hat alle von den Socken gehauen, was selbstverständlich kein Wunder ist, wenn da plötzlich ein Chip daher kommt welches alles dagewesene in den Schatten stellt. Zu dieser Zeit klimperte ich noch auf einem iMac 27″ aus dem Jahr 2015, innen werkelte ein Intel i7 und leistete mir stets gute Dienste. Gerade in der Bild und Video-Bearbeitung war ich froh, damals auf die viel teurere Variante gesetzt zu haben, doch nun, nachdem der M1 das Licht der Welt erblickte, bin ich quasi in Schockstarre verfallen. Ein kleines, lüfterloses MacBook Air „zerstörte“ in Hinsicht der reinen Rechenpower meinen iMac. Wer hätte da nicht gestaunt!?

Klar war auch, dass mit Apple Silicon ein neues Zeitalter eingeläutet werden würde, man kann sagen es wurde ein Paradigmenwechsel durchgeführt. Sehr viel Rechenkraft verbunden mit absoluter Effizienz – ein langes Ziel vor allem von Intel, aber nie wirklich so erreicht, was nicht zuletzt an der x86 Architektur lag. Apple setzt auf die ARM Architektur, welche Apple Silicon erst möglich machte um mit den uns bekannten Werten zu glänzen und Rekorde zu brechen. Zum Release schlug der M1 fast alle Desktop CPUs auf dem Markt, nur der Intel i9-11900k konnte Apples Chip knapp übertrumpfen, wobei in Sachen Effizienz der M1 Chip deutlich sparsamer unterwegs war.

Neben dem M1 hat Apple dann auch noch weitere Chips auf Basis des M1 vorgestellt: M1 Pro, M1 Max, M1 Ultra.
Während der M1 Pro und M1 Max eher MacBook-zentriert sind, hat der M1 Ultra noch mal eine ganze ordentliche Schippe an Performance draufgelegt, wodurch er sich kurz nach der Vorstellung direkt hinter dem AMD Threadripper 3990X platzierte. Das ist in sofern interessant, dass der Threadripper nicht nur ein echtes Biest an Performance ist, sondern heute noch schlappe 4200-4500 Euro kostet. Der Mac Studio mit M1 Ultra gibt es bei Apple für 4.599 Euro, da ist dann aber auch eine 1 TB SSD und 64GB RAM bereits dabei und nicht nur der einzelne Chip, sondern ein gesamter Computer.

Und genau all das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen: Fast die Kraft eines Intel i9-11900k steckt in einem alten MacMini oder MacBook Air. Jetzt, mit der M2-Serie ist noch einmal ein ordentlicher Schub Power dazu gekommen und wer ein aktuelles MacBook Air sein eigen nennt, kann durchaus sagen, dass er den i9 bereits aus Leistungssicht überholt hat. All das in einem kleinen, leisen Gehäuse und für insgesamt weniger Geld. Die neuen M2 Pro und M2 Max überholen nun ihre Vorgänger und wir bewegen uns aus Leistungssicht bei einer Performance, die selten ein einfacher Heimanwender benötigen dürfte, was mich zur Überschrift des Beitrags bringt.

Kein Upgrade von M1 zu M2

Wenn du ein M1 dein eigen nennst, dann wirst du sehr wahrscheinlich die Power des M2 gar nicht benötigen bzw. du wirst den Unterschied gar nicht mehr wahrnehmen. Ich will nicht sagen, dass es niemanden da draussen gibt, welcher mit der M2 Serie gar nichts anzufangen weiß, doch ich spreche hier vom Großteil der Bevölkerung… Surfen, Office Anwendungen, Social Media aber auch sowas wie Fotobearbeitung, Videoschnitt und Programmierung als einfacher Heimanwender sind ohne mit der Wimper zu zucken mit dem M1 möglich und deutlich flüssiger als mit z.B. einem Intel i7 in einem Desktop PC.

Viele der Influencer nutzen Fotobearbeitung und Videoschnitt ein Stück weit professioneller und beides sind sehr rechenintensive Prozesse, doch nutzen eben jene Menschen heute auch häufig einen M1 (Pro/Max/Ultra) für lange und komplexe Produktionen. Wenn du ein paar Clips zu einem zusammenfassen, mit einigen Effekten versehen und anschließend exportieren möchtest, du wirst du das ohne mit der Wimper zu zucken tun können.

Ein Upgrade von einem MacMini mit einem M1 zu einem MacMini mit einem M2 kostet dich mehr Geld, als du an Leistung dazu gewinnst. Aus diesem Grund empfehle ich dir von ganzem Herzen, dass Geld nicht in diese Art von Hardware zu investieren. Kaufe dir lieber eine aktuelle Apple Watch oder ein aktuelles iPhone und falls du das nicht benötigst, nimm das Geld und unternehme einen Trip nach z.B. London. Die Bilder und Videos die du dort aufnimmst, kannst du später mit deinem M1 Device mühelos bearbeiten und unter Freunden und Familie teilen. Eines ist definitiv sicher: Das Geld ist besser in Erlebnissen investiert, als in ein Upgrade.