Ja, ich gestehe: Ich bin Apple Watch User seit der ersten Stunde. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich war, dieses Gadget mein eigen nennen zu dürfen und auch wie cool es war seinen Herzschlag weiter zu versenden. Doch Hand aufs Herz, wirklich zu gebrauchen war dieses Stück Technik nicht. Jahr für Jahr verbesserte sich jedoch die Konnektivität, die Geschwindigkeit, die Displaygrößen und auch die Software. Inzwischen ist sie ein fester Bestandteil meines Lebens und ich möchte sie nicht mehr missen, doch ein paar Kleinigkeiten fehlen mir noch, damit ich sagen kann: Jetzt hat die Apple Watch alles was ich mir vorstelle!

Make it bigger!

Im letzten Jahr, 2022, führte Apple erstmals die Apple Watch Ultra ein. Der Hobel ist besonders für die Outdoor-Enthusiasten gedacht und das merkt man auch am Preisgefüge. Nahezu das doppelte gegenüber der Apple Watch Sport wird für die Ultra-Version fällig und das, obwohl sie nur geringfügig mehr leisten kann, doch dieses „geringfügig“ sind eben auch Totschlagargumente für einige von uns.

Vor allem die Displaygröße ist ein Treiber, jedenfalls für mich. Ich sitze zur Zeit, mangels weiterer echter Neuerungen, noch auf der Apple Watch 7 doch habe ich auch schon über ein Upgrade auf die Ultra nachgedacht, allein wegen der Displaygröße. Die Watch ist in Summe ja wirklich ein tolles Teil, doch behindert das kleine Display oftmals die Usability, welches bei der Apple Watch Ultra eher nicht der Fall sein dürfte. Demnach würde ich mir für die Apple Watch Sport ebenfalls ein größeres Display wünschen. Grundsätzlich könnte ich mir nicht nur in der Höhe eine Vergrößerung vorstellen, sondern ebenfalls in der Breite. Make it bigger.. Make it Widescreen! Aus meiner Sicht würde dies der Apple Watch einen futuristischeren Touch verleihen und mehr Interaktionsmöglichkeiten bieten. Träumen darf man ja mal. 🙂

Strom! Wir brauchen Strom!

Heute ist gefühlt alles elektrifiziert. Während ich damals nur mein Handy/Smartphone laden musste, hat sich das inzwischen sehr stark verändert: Neben dem iPhone kommt nun auch ein iPad, eine Vape (E-Zigarette), ein PKW und eben auch die Apple Watch. Da das Smartphone ohnehin nachts neben mir liegt, kann es auch laden – das selbe trifft auf das iPad und die Vape zu. Auto lädt, während ich es nicht nutze – so soll es sein. Bei der Apple Watch hingegen struggle ich sehr, sehr oft, denn jeden Tag muss ich mich dazu entscheiden, wann ich am besten meine Watch aufladen. Nachts ist aufgrund des Schlaftrackings keine Option, tagsüber gibt es eigentlich keine Möglichkeit, da ich mein Herz-Kreislaufsystem und meine Fitness überwachen möchte. Bisher bietet sich immer nur das Duschen an, aber dort bin ich viel zu schnell, als dass die Dauer zum aufladen für zwei Tage reichen würde. Überhaupt reicht der Akku der Apple Watch keine zwei Tage, wenn man sie intensiv nutzt.

Die Apple Watch Ultra bietet eine deutlich größere Batterie, so groß, wie sie vermutlich gar nicht im Alltag benötigt wird. Während Apple noch bei der Apple Watch 8 mit einer „All-Day“ Laufzeit von 18 Stunden wirbt, sind es bei der Ultra bereits doppelt so viel. Mit dem Stromsparmodus sollen sich sogar bis zu 60 Stunden herauskitzeln lassen. So viel muss es vermutlich für eine einfache Apple Watch gar nicht sein, doch wäre eine Erhöhung der „All-Day“ Laufzeit auf 24 Stunden wirklich zu begrüßen. Es geht mir schlicht um mehr Puffer, nicht mehr nach dem Schlafen zu überlegen, wann ich wie und wo meine Uhr aufladen kann, sondern mich frei zu fühlen in den Tag starten zu dürfen und eben im Laufe des selbigen für Stromnachschub zu sorgen.

Als Gerücht schon vor der Tür: Blutzucker!

Ich mag die Sensoren der Apple Watch. Der Temperatur-Sensor, welcher in der AW 8 hinzugekommen ist, gefällt mir ebenfalls – Schade ist allerdings, dass dieser noch beschränkt wird, sodass nicht das volle Potenzial entfaltet werden kann aber das kommt sicher noch. Spannend wird allerdings aus meiner Sicht, ein non-invasiver Blutzuckermesser. Für Diabetes Patienten könnte dies ein Riesen Sprung nach vorne bedeuten, für uns nicht Diabetiker ist der Blutzuckerwert aber ebenso interessant, verrät er uns doch viel über unsere Gesundheit und hilft uns an unseren Essgewohnheiten zu arbeiten.

Besonders aber wünsche ich mir den daraus resultierenden Diabetes-Check, denn Diabetes ist inzwischen weit verbreitet. Zu weit! Vor allem weil niemand seinen Blutzucker im Auge hat. Häufig resultieren daraus auch Folgeerkrankungen, weil die ersten Anzeichen nicht rechtzeitig erkannt werden um Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Auch meine Essgewohnheiten sind nicht immer der gesündesten, aus diesem Grund wünsche ich mir solch ein Messinstrument sehr. Klar, ich könnte auch jede Woche meinen Blutzucker periodisch testen – doch ist es viel zu umständlich. Es muss einfacher gehen und Apple hat die Möglichkeiten uns es einfacher zu machen.

Individualismus – in allen Bereichen

Es klingt wie ein ewiges Gemecker, doch ich möchte es ein Stück weit weiter denken. Erst einmal starten wir ganz platt: Ich wünsche mir mehr Individualismus! Ja, eigene Watchfaces in Form von Drittentwicklern, welche ich „kaufen“ kann. Gerne auch ein Individuelles Gerüst, welches ich nach meinem Gusto gänzlich verändern kann, abseits der derzeitigen Beschränkungen seitens Apple. Mir geht es aber nicht nur um die Watchfaces, sondern auch um die Apps welche wir installieren können. Hier muss es mehr Möglichkeiten geben um Apps vielfältiger gestalten zu können, damit diese auch einen echten Mehrwert, einen neuen Usecase bieten bzw. bedienen können. Möglicherweise braucht es dazu auch mein Eingangserwähntes größeres Display um im Zusammenspiel mit der Software wirklich nutzbare Apps entwickeln zu können. Hier muss sich Apple mehr öffnen bzw. mehr Möglichkeiten schaffen.

Zum Schluss: Do it seamlessly!

Es ist für mich ein Segen nicht immer auf das Handy schauen zu müssen, sondern kann Anrufe aber vor allem auch Nachrichten und Benachrichtigungen mit einem Heber auf meinem Handgelenk sehen. Theoretisch ist dank „Complications“ auch mehr möglich, indem ich mir ein entsprechendes Watchface mit meinen Lieblingswerten erstelle. Blöd nur, dass es hier vor allem mit Drittentwickler-Apps immer zu Verzögerungen in der Datensynchronisation kommt.

Mal ein Beispiel: Ich stelle mein Auto mit 32% Batterieladestand ab. Meine App sagt mir, dass es noch 32% sind. Das Watchface aber sagt mir, es wären noch 55%, eben weil die Aktualisierung noch nicht zwischen iPhone-App und Watch-App stattgefunden hat. Das selbe in Grün bei meinem Ernäherungstracker: Dort habe ich bereits 650kcal zu mir genommen, laut Watch allerdings habe ich heute noch gar nicht gegessen. Nicht selten muss ich auf der Watch dann erst die App öffnen um eine Aktualisierung zu forcieren, dass wiederum steht nun aber nicht für Erleichterung, sondern macht es eher komplizierter… aufwendiger!

Ich kann nicht sagen, ob es ein Problem der App-Entwickler oder von Apple ist, allerdings lässt mich die Tatsache dass es viele Apps betrifft, eher auf ein Problem am Core schließen, als an jede einzelne App. Dies muss einfach seamless sein, um eine App am iPhone in solchen Situationen auch ersetzen zu können.

Mal schauen was kommt

Grundsätzlich weiß ich, dass das alles keine sonderbaren Wünsche sind, doch sind es eben Wünsche, welche mich zu einem erneuten Kauf bewegen können. Ich glaube fest daran, dank AW Ultra, dass Apple an der Batterie und auch an der Displaygröße schrauben wird. Zeitgleich denke ich aber auch, dass das noch etwas dauern dürfte, um die Verkaufszahlen der AW Ultra nicht zu gefährden.

Der Blutzuckersensor wird kommen, auch wenn dies sicher noch 2-3-4 Jahre dauern könnte. Ob die reibungslose Aktualisierung der Inhalte und die Individualisierungsmöglichkeiten je einen Weg in die Watch finden werden, bleibt abzuwarten. Bisher hätte Apple dies ebenfalls bereits ermöglichen können, vor allem auch weil die Kundschaft danach verlangt, doch bleibt Cupertino da sehr hart. Ich bin jedenfalls optimistisch, dass wir mit der Apple Watch 9 wieder einen neuen Kaufanreiz geboten bekommen werden.