Lange hat es gedauert, doch inzwischen haben sich die Gerüchte so stark verdichtet, dass wir alle getrost davon ausgehen können, dass das iPhone 15 dieses Jahr seinen Lightning-Anschluss durch den USB-C Anschluss ersetzt. Und obwohl dies für viele ein Grund der Freude sein sollte, macht zeitgleich noch ein Gerücht die Runde, welches die Gemüter erhitzt: Apple soll USB-C einschränken, damit es nur mit zertifizierten Kabeln funktioniert. Kann das wahr sein!?
Apple und der USB-C Anschluss
Im Jahr 2012 ersetzte Apple seinen Dock-Connector durch einen moderneren Anschluss, welchen wir heute nur allzu gut kennen: Der Lightning Anschluss. Das besondere am Lightning Anschluss war, dass der Stecker selbst immer passte – egal wie herum er gehalten wurde. Zeitgleich war er deutlich kleiner als sein Vorgänger und deutlich robuster. Außerdem ist der Connector so designed worden, dass Dreck und Staub beim hereinstecken, stets abgestreift wird. Allerdings, und das muss man einfach sagen, bietet der Lightning-Anschluss nicht so geniale Übertragungsgeschwindigkeiten wie es ein USB-C Kabel an einem USB 3.1 Port ermöglicht – ähnliches gilt auch für die Energieversorgung. Extreme Ladegeschwindigkeiten kennen wir bisher in der Apple Welt nicht, doch die ist in meinen Augen auch zu vernachlässigen, denn niemand kann ernsthaft glauben, dass die LiIon Zellen es mögen, wenn sie mit Vollgas gestresst werden. Nichts desto trotz bietet der USB-C Port einige Vorteile und ist technisch inzwischen vor dem Lightning-Anschluss.
Das weiß auch Apple, denn ansonsten würden die iPads wohl immer noch mit Lightning Anstelle des USB-C Anschlusses eingesetzt werden. Auch die MacBooks können mittels USB-C geladen werden, was es besonders angenehm macht wenn du viele technische Geräte mit einem USB-C Port Zuhause hast. One cable fits all! Vor allem aber war, mehreren Gerüchten zufolge da es niemand ganz genau sagen kann, Apple die treibende Kraft bei der Entwicklung von USB-C. John Gruber hat auch seinerzeit indirekt bestätigt, dass Apple USB-C erfunden haben soll. Ob das nun wirklich so ist, sei mal dahingestellt, was wir aber ganz sicher sagen können ist, dass das erste 12″ MacBook von Apple das allererste Gerät war, welches den Anschluss überhaupt verbaut hatte. Egal wie man es dreht und wendet, Apple war USB-C Pionier. Da verwundert es umso mehr, dass der Anschluss noch immer nicht seinen Weg in die aktuellen iPhones gefunden hat.
Doch das dürfte sich nun bald ändern, denn die europäische Kommission zwingt ab 2024 alle Herstelle von Smartphones und Tablets, einen USB-C Anschluss zu verbauen – und dies betrifft eben auch Apple. Vordergründig soll das Gesetz dazu dienen, dass weniger Elektroschrott anfällt und nachrangig soll es dafür sorgen, dass jeder immer und überall sein Gerät aufladen kann, sollte er sich mal ein Ladekabel leihen müssen. Es gibt aber auch negative Stimmen welche sagen, dass so Entwicklung und Innovationen ausgebremst werden, wenn es einen Zwang für den USB-C Port gibt und das kann ich in der Tat verstehen. Andererseits – und ich bin mir sehr sicher dass wir es so ähnlich erleben werden – wird der USB-C Anschluss nur dann zum Zwang, wenn es um einen Ladeanschluss geht. Was passiert also, wenn Apple sich in naher Zukunft dazu entscheidet auf einen Ladeport zu verzichten und ausschließlich drahtlose Technologien erlaubt? Das klingt radikal? Nun, Apple ist dafür bekannt radikale Entscheidungen zu treffen. 🙂
USB-C meets Apple MFi
Nachdem die Euphorie über USB-C im iPhone gerade Fahrt aufnahm, torpedierte ein weiteres Gerücht die Glücksgefühle: Apple soll angeblich nur MFi-zertifiziertes Zubehör akzeptieren, mindestens aber soll nur MFi-zertifiziertes Zubehör die maximalen Geschwindigkeiten erlauben. Das klingt erst mal nach etwas, das Apple zuzutrauen wäre, doch was bedeutet dieses MFi eigentlich!?
Apple hat mit seinem Lightning Anschluss das MFi-Programm eingeführt und steht für „Made for iPhone/iPad/iPod“, das von Drittanbietern entwickelte Produkte zertifiziert, um sicherzustellen, dass sie mit Apple-Produkten kompatibel sind. Produkte, die mit dem MFi-Logo gekennzeichnet sind, erfüllen bestimmte technische Anforderungen und wurden von Apple getestet, um sicherzustellen, dass sie reibungslos mit Apple-Produkten zusammenarbeiten und keine Schäden an ihnen verursachen. Dazu gehören neben den Ladekabeln unter anderem Kopfhörer, Lautsprecher, Hüllen und andere Zubehörprodukte für Apple-Geräte. Apple MFi soll sicherstellen, dass Apple-Geräte mit hochwertigen Zubehörprodukten verwendet werden können und dass Benutzer ein konsistentes, verlässliches und sicheres Erlebnis haben, wenn sie ihre Apple-Produkte verwenden.
Was gut klingt, macht das Zubehör jedoch etwas teurer, denn wie ihr euch vorstellen könnt kostet solch ein Zertifizierungsverfahren einige Dollar. Dafür darf man sich stets sicher sein, dass sämtliche Spezifikationen exakt genau so erfüllt werden, wie Apple es für das iPhone vorgesehen hat. Und exakt das ist der springende Punkt für mich: Einerseits wird es ermöglicht, dass jedes USB-C Kabel funktionieren wird. Egal ob du bei einem Freund oder auf der Arbeit sitzt, wenn du dir ein Ladekabel borgen musst, dann kannst du dies tun. Willst du aber sicher gehen, dass der volle Funktionsumfang verfügbar wird, dann brauchst du ein zertifiziertes Ladekabel. Das macht in soweit Sinn, da es so viele verschiedene USB-C Kabel da draussen gibt, dass du gar nicht weißt, was eigentlich hinter der Ummantelung liegt. So kann Apple sicherstellen, dass das iPhone nicht beschäftigt wird – und Hand aufs Herz, Apple wird durchaus ein passendes Kabel mit in den Lieferumfang legen, womit eine separate Anschaffung nur selten nötig wird.
Wer mehr über USB-C erfahren möchte, dem kann ich den Artikel von BlogLogic ans Herz legen.
Was ich sagen will
Ja, ich kann verstehen, dass einige nun denken, dass Apple ihnen Geld aus der Tasche ziehen mag. Andererseits ist das jedoch in weiten Teilen unbegründet, da die eigentliche Intention der Kompatibilität dadurch nicht gestört wird. Außerdem kann und darf sich so jeder sicher sein, dass wenn er ein MFi-zertifiziertes USB-C Kabel kauft, dieses all die Anforderungen erfüllt, welche das iPhone für die Maximale Leistung stellt.
In sofern ist in meinen Augen der große Aufschrei nicht wirklich gerechtfertigt vor allem vor dem Hintergrund, dass das am Ende erst einmal alles nur Gerüchte sind. 🙂 Noch wurde ja gar nichts von Apple angekündigt. Also, warten wir es erst mal ab 😉