Der 09. Januar 2007 war ein Tag, an dem eine Firma aus Cupertino eine massive Veränderung unseres täglichen Daseins einläutete. Apple stellte das erste iPhone vor. Zwar gab es zuvor auch schon Smartphones aber diese hatten nie das Zeug dazu die Welt zu verändern. Und jetzt stehen wir wieder an einem Punkt, an dem sich unser Alltag dauerhaft verändern wird.
Erweiterte Realität
Die Rede ist von Augmented Reality – kurz AR. Apple hat im Juni auf der WWDC etwas vorgestellt, was sich ARKIT schimpft. Mit diesem möchten es die Kalifornier ihren Entwicklern ermöglichen, Apps zu programmieren welche die „Realität erweitern“ sollen. So kann das iPhone irgendwelche Objekte in eure Umgebung projizieren und ihr könnt mit dieser, mit Hilfe eures iDevices, interagieren. Google hat etwas ähnliches in Petto und schimpft sich „Project Tango„. Aber Hand aufs Herz: Apple hat deutlich mehr Macht um dieses Thema fokussiert durchzudrücken.
Das besondere an AR ist, dass es so viele Möglichkeiten bietet, welche wir heute noch nicht fassen können. Wir werden dauerhaft überrascht werden. Ich habe bereits eine Demo-App gesehen, bei welcher euer iPhone als präzises Maßband fungieren kann. Ich meine, wir haben hier eine App, welche später vielleicht mal einen Euro kosten wird und jeder der ein iPhone besitzt, kann sich so ein Maßband in die Hosentasche holen. Unsere kleinen Taschencomputer werden in Zukunft also noch weitere Gegenstände obsolet machen.
Auch cool: AR-Apps schaffen es schon heute Wegbeschreibungen in unser Umfeld zu projizieren. Wie kannst du dir das vorstellen? Du hältst dein iPhone die Luft und es erkennt den nächsten McDonalds, welcher sich 150 Meter weit weg befindet. Okay, du bist neu in der Stadt und kennst den Weg nicht – also aktivierst du deine Navigation. Und jetzt geschieht das Wunder: Du läufst nicht mehr durch die Gegend und verfolgst einen Pfeil auf deinem Bildschirm, sondern du siehst einen Pfeil in der Luft schweben. Denk das mal zu Ende: Wer hat sich an einer unübersichtlichen Autobahnausfahrt schon mal falsch eingeordnet, trotz Fahrspurassistent? Das Problem wäre damit endgültig Geschichte! Doch dafür müsste man das SmartPhone los werden…
Neue Devices – Was kommt nach dem „Handy“?
Das Smartphone ist seit gut 10 Jahren jetzt schon unser neues „Allround“ Wunder. Das kann sich mittels AR jedoch zügig ändern. Bei oben genanntem Beispiel mit dem Fahrspurassistent, macht es wenig Sinn dies mit Hilfe eines SmartPhones zu lösen – immerhin darf man das während der Fahrt nicht in der Hand halten. Wie wäre es jetzt mit einer Brille, welche die Objekte direkt auf das menschliche Auge projektiert?
Was? Das klingt nach Google Glass? Ja, Google ist mit dem „Glass“ Projekt vor einigen Jahren gescheitert. Die Masse von uns war für so etwas noch nicht bereit und unsere technischen Möglichkeiten noch zu beschränkt. Außerdem, und das ist ein Thema welches Apple verstanden hat, gab es keinerlei Plattform. Wenn Apple mit dem ARKIT jetzt tausende Apps durch die Entwickler-Community kreieren lässt, so kann eine Brille später besser verkauft werden da die Feature-Palette endlos scheint. Das wird letzen Endes auch der Weg sein – selbst Microsoft geht mit seiner HoloLens diesen Weg. Doch das ist noch zu globig – solch ein Device muss sexy sein.
Die Zukunft bleibt spannend
Es lässt sich anders nicht ausdrücken, doch die Zukunft bleibt spannend. Das tolle daran ist, dass die Zukunft so unmittelbar vor der Tür steht, dass man sie bereits klopfen hören kann. Wir reden hier über Themen, welche in zwei, vielleicht drei Jahren Gang und gebe sein werden und wenn wir uns Filme aus dem Jahr 2000 ansehen, dann erkennen wir recht schnell, dass das dort noch alles reine Science Fiction war. Ich dachte immer, ich würde diese Zeit nicht mehr erleben und jetzt bin ich mittendrin.
Das ist aufregend!
Und jeder der das anders sieht, hat nicht verstanden welchen Einfluss Augmented Realtiy haben wird.